Da sitze ich beim Frühstück, denke mir noch ‚Oh, das sieht nach einem interessanten Artikel aus‘. Ich nicke brav ab, was Frau Christine Bauer-Jelinek so zu unserer Arbeitswelt zu berichten weiss und freu mich schon, dass solche Dinge mal ihren Weg in die Zeitung finden und dann passiert es. Fast wäre mir mein Laugenstangerl aus dem Gesicht gefallen. Warum? Lies selbst…!
„…der größte psychsische Druck entsteht durch die Diskrepanz, ich hätte es gerne anders, komme dort aber nicht hin. Es geht nicht über noch mehr Leitung, sondern das bessere Verkaufen der Leistung. Authentizität ist out. Es ist wichtiger, sich vor Ausbeutung zu schützen. Wir müssen Schauspielern lernen.“ – so Frau Bauer-Jelinek.
Ja geht’s noch?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Frau B-J. damit eine Zustandsbeschreibung der aktuellen Umstände liefern möchte. Nach Lesen ihrer sonstigen Ansichten liegt diese Vermutung nahe. Aber liegt nicht gerade da der Hase m Pfeffer? Ist nicht gerade die Tatsache, das viele Menschen tagtäglich schauspielern müssen, sie nicht authentisch sein dürfen (oder zumindest dazu nicht den Mut aufbringen) ein Grund dafür, dass sie ausbrennen?
Die große Frage und Suche nach dem Sinn hinter allem. Die Erfüllung zu finden in seiner täglichen Tätigkeit, das können wir uns aktuell doch in der Regel abschminken. Es sei denn, wir machen unser eigenes Ding. Ja, es gibt Menschen, die in ihrem Beruf aufgehen und die morgens gern in den Betrieb gehen – Gott sei Dank! Aber wievielen ergeht es anders? Wieviele da draußen schlucken schon in der Früh Antidepressiva, damit sie den Tag überhaupt überstehen?! – Und das nicht nur in der Managementebene, sondern auch bei Hofer an der Kasse?
Laut Frau Bauer-Jelinek bedeute Arbeit schon immer auch Arbeitsleid. Die Annahme, dass Arbeit Freude machen muss, käme aus Zeiten der Vollbeschäftigung. Zufriedenheit könne man selbst steuern, für die Änderung der Rahmenbedingungen müsse man politisch aktiv werden
.
Wie ist das gemeint? Sollen wir uns weiter belügen, schauspielern, um die oben erwähnte Diskrepanz nicht mehr zu spüren? Sollen wir uns weiterhin mit RTL2 betäuben, Tabletten schlucken, damit die Welt in sattem Rosa erstrahlt, damit wir weiter wie die Roboter sinnentleert, brav unsere Pflicht erfüllen? Dann spüren wir diese Diskrepanz nicht mehr. Aber dann hätten wir auch keinen Grund mehr, politisch aktiv zu werden, oder?! 😉
Wie zynisch ist das eigentlich? Oder empfinde das nur ich so?
Wer fragt hier nach der Seele, der Würde des Menschen? Was ist aus Europa geworden, wo das Streben nach dem eigenen Glück als Diskrepanz zur Realität betrachtet werden muss?
Ich kann nur aus meiner Sicht sprechen und ich erlebe täglich, dass Menschen, die bei mir ein Training absolvieren früher oder später mit der Frage ihres Berufs, ja ihrer Berufung konfrontiert werden. Eben weil sie authentisch sein wollen. Weil sie es nicht mehr aushalten, zu schauspielern, weil sie ehrlich zu sich und ihrer Umwelt sein wollen. Sie wollen ihr Potenzial entfalten sich selbst leben. Ja, dazu braucht es Mut! Ja, dazu muss man die rosa Brille absetzen
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. Ja, das ist Arbeit und ja, man muss die Verantwortung für sich und sein Leben selbst in die Hand nehmen.
Ich glaube, heutzutage ist etwas möglich, ja sogar nötig, was noch vor einiger Zeit nicht möglich gewesen wäre:
Wir schaffen uns unseren Beruf selbst. Wir kreieren unser eigenes Business. Wir werden zu Digital-NomadInnen, Spiritual Punks, AutorInnen, LektorInnen, BloggerInnen und DienstleisterInnen. Wir sind Autodidakten, scheitern, fallen hin und stehen wieder auf. Wir trauen uns was und sprengen das Korsett, das Hamsterrad des Hab-mich-lieb-Systems. DU kannst das! Sieh Dich um! Wir sind nicht Anonymus, aber auch wir sind viele und auch mit uns ist zu rechnen. Und wenn Du nicht so recht weisst, wie, dann schreib mir!
In diesem Sinne…
3 Antworten zu “Authentizität ist out…?!”
[…] Der ganze Artikel. Bitte hier anklicken. […]
„Authentizität ist out. Es ist wichtiger, sich vor Ausbeutung zu schützen.“ Aber ist denn nicht gerade der Wille/Mut sich vor Ausbeutung zu schützen Authentizität?
Ich konnte förmlich sehen wie dir das Laugenstängerl entglitt *lach* ich hab gerade auch nicht schlecht gestaunt…
„Arbeit schon immer auch Arbeitsleid“ Eine fürchterliche Message die mich noch mehr bestärkt nie wieder ins Hamsterrad zu steigen! Authentisch sein ist gegenüber der Norm, der Gesellschaft doch nur out, weil keiner seine Augen öffnen will. Weil es zu bequem ist und man als funktionierender Teil der Gesellschaft seinen Beitrag leistet und Anerkennung bekommt. Steigt man jedoch aus und ist „selbstständig“ (es sei jetzt mal dahingestellt was man tut) bekommt man oft missgunst, bzw die Menschen man macht sich ein leichtes Leben und arbeitet nicht. Und ja es ist insofern leichter, weil ich es gestalte für mich, weil ich es so will. Doch ein Zuckerschlecken ist es wohl kaum. Jedoch nicht wie im Hamsterradalltag mit Leid zu vergleichen. Ein Hoch auf Freigeister 😉
Ich kann Dir nur dankend zustimmen!