In meinen letzten Artikeln habe ich ja ordentlich gegen Auswüchse in der Eso-Szene geschimpft. Natürlich fühlten sich dadurch einige Menschen auf den Schlips getreten, die mir dann gerne auch mal erklärt haben, das Esoterik an sich ja eine tolle Sache sei.
Was ich nun wirklich von Esoterik halte und ob ich tatsächlich so ein schlimmer Finger bin, wie viele denken, lest Ihr hier:
Die Definition
Fragt man bei Tante Wikipedia nach erhält man Folgendes:
„Esoterik (von altgriechisch ἐσωτερικός esōterikós ‚innerlich‘, ‚dem inneren Bereich zugehörig‘) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ und arkanes, althergebrachtes Wissen.
Im heutigen populären und wissenschaftlichen Sprachgebrauch hat sich keine allgemein anerkannte Definition etabliert. In der Umgangssprache hat „esoterisch“ häufig die Bedeutung von „irrational“ oder „versponnen“. Die Religionswissenschaft und die Geschichtswissenschaft verwenden den Begriff ohne Wertung zur Bezeichnung diverser religiöser und kultureller Strömungen, insbesondere in der Neuzeit und im westlichen Kulturraum.“
Und vermutlich liegt da auch schon der Hase im Pfeffer – und für meine veganen Leser – das ist vermutlich der springende Punkt:
Das, was eigentlich Esoterik bedeutet, wird seit vielen Jahren durch findige und geschäftstüchtige Leute verwässert und ausgebeutet. Wer interessiert sich denn heute tatsächlich für echte ENTwicklung? Ist doch viel schöner, wenn mir im Workshop die Seele gestreichelt und mir mein Ego gefüttert wird. Damit ich aber meine „Bestimmung“ auch ordentlich leben kann, muss ich dann eben mal viele Euronen locker machen, um dieses Set zu kaufen, jenen x-ten Kurs machen, der mir angeblich helfen soll. Oftmals aber werden Instrumente, die eigentlich dazu gedacht sind, den Weg nach innen zu öffnen dazu benutzt, um nach außen ein tolles Bild von mir zu erschaffen, mit dem ich andere blende- mich eingeschlossen.
Esoterik & ich:
Ich bekenne, auch ich zieh ab und zu mal eine Karte aus dem Tarot, auch ich bin in verschiedenste Techniken und Lehren eingeweiht. Aber anders als heute üblich, hat mir das wirklich eine Welt eröffnet, die in mir liegt
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. Ich habe die inneren Ebenen betreten und mich auf das Abenteuer eingelassen, dem Selbst zu begegnen. Und witzigerweise war da kein rosa Zuckerguss, kein Feenstaub. Das Licht, das ich berühren durfte, unterscheidet sich nicht von dem in Dir. Es hat mir gezeigt, dass wir bei aller Einzigartigkeit eben halt nichts Besonderes sind.
Ich wurde zum Reiki-Meister geweiht, weil meine Lehrerin der Ansicht war, ich brächte nach Jahren der Arbeit und der ENTwicklung das nötige Verständnis und die nötige Reife mit, die es braucht. Und soll ich Dir was sagen? Ich habe dafür nicht einen Cent bezahlt!
Heute basteln sich Leute ihr eigenes Konzept zurecht, von dem sie behaupten dass es auf den alten Lehren und Weisheiten beruht, packen ihren eigenen Stempel drauf, damit sie auch ja ein ® dahinter klemmen können und verkaufen das dann an die leichtgläubige Masse. Man will sich ja schließlich abheben und modern daherkommen. Und vor allen Dingen will man den maximalsten Profit daraus schlagen, sonst macht’s ja keinen Spaß!
Und noch eins ist wichtig: Schnell muss es gehen.
Wir erleben derzeit so ne Art Instant-Erwachen an allen Ecken und Enden. Überall treffen wir auf Menschen, die im Wochenendkurs das gelernt haben wollen, was andere in Jahren der Übung, der Selbsterfahrung und Reflektion für sich erlernt und erfahren haben. Heute bist Du – den geeigneten Geldbeutel vorausgesetzt – in drei Wochenenden Reiki-„Meister“ .
Natürlich wird dann auch gleich ordentlich auf die Kacke gehauen, was man alles kann. Da wird in der Matrix „operiert“, in der Aura „gelesen“, da werden Karten gelegt, es wird mit Edelsteinen rumgeworfen, gequantet was das System hergibt. Da fragt man sich doch, warum z.B. jemand, der Shiatsu oder TCM lernt drei Jahre lernen muss, bevor er/sie wirklich mit gutem Gewissen auf die Menschheit losgelassen werden kann.
Klar, jetzt kommen wahrscheinlich wieder die, die mir erzählen, dass wir ja in der „Neuen Zeit“ leben, wo alles viel durchlässiger und einfacher ist.
Ja, stimmt. Der Meinung bin ich auch. Aber genau deswegen halte ich es für so wichtig, sich wirklich auf sich, auf das Selbst einzulassen, zu lernen, wie Energiesysteme funktionieren. Denn eben WEIL wir möglicherweise immer durchlässiger werden ist es umso einfacher dauerhaften Schaden anzurichten.
Warum wohl waren früher solche Dinge Eingeweihten vorbehalten, die ihren Kreis esoterisch, also nach innen gerichtet, hielten? Neben dem menschlichen Bedürfnis nach Exklusivität und der Stärkung eigener Machtpositionen hatte es eben auch den Grund, dass man es für wichtig erachtete, dass der Neophyt sich wirklich der Geheimnisse als „würdig“ erwies, die man ihm da anvertraute – Stichwort Verantwortung
. 😉
Sinn & Un-Sinn
Wenn man sich früher mit dem Tarot beschäftigte, dann nutzte man die Erkenntnisse des Systems in erster Linie zur Selbsterkenntnis. Wer macht denn das heut noch, außer denen, die nicht darüber reden? Wer meditiert denn tatsächlich heut noch über eine Karte, die er/sie gezogen hat, um für den Tag einen Hinweis zu bekommen oder sich eben einen Rat aus dem Selbst geben zu lassen?
Ganz beliebt ist auch Mantren singen oder „chanten“ wie es ja heißt. Durch die Schwingung, die durch das chanten von Worten in Sanskrit, chinesisch, hebräisch oder anderen Sprachen entsteht, sollen Krankheiten geheilt, Erleuchtung erlangt oder sonst was erreicht werden. Blöd nur, wenn der/die „MeisterIn“ des Vertrauens keinen Plan hat, wie man diese Worte wirklich ausspricht. Da ist die Schwingung dann auch passé, denn ich glaube nicht, dass die bloße Absicht allein reicht. Du wirst auch nicht Dein Radio einschalten, von mir aus Ö3 hören wollen und dann mit Antenne Steiermark zufrieden sein, weil Du zwar die richtige Absicht, aber die falsche Frequenz eingestellt hast.
Erzengel, die manifestierte, göttliche Macht verkommen heutzutage zu „Kuscheltieren“. Früher sind in ihrer Gegenwart Menschen zur Salzsäule erstarrt. (Ja, ich kann Dich hören..
. Die Engel drosseln ihre Energie, damit wir sie besser aushalten, gell?! – Boah, ehrlich?!)
Magie, die Essenz der Schöpfung, die Macht, die diese Welt erschaffen hat, wird von Leuten mit (bestenfalls) gefährlichem Halbwissen „gelehrt“ und dabei oft mit Zauberkunst á la Harry Potter verwechselt.
Dabei werden munter die hermetischen Gesetze zitiert und, gewürzt mit ein bisschen Resonanzgesetz, wird daraus ein weiterer „Beim-Universum-Bestellen-Kurs“. Für die Priesterseelen unter uns wird dann noch ein Bisschen aus Marion Zimmer-Bradley Büchern zitiert und schon hat man das perfekte Avalon-Seminar gestrickt.
Basteln wir uns dann noch eine möglichst abgefahren klingende „Sprache“ können wir den gleichen Schwachsinn dann ein Wochenende später auch noch als Atlantis-Seminar verkaufen.
Dass solche „Sprachen“ dann jeglicher linguistischer Gesetze entbehren, merken die angehenden PriesterInnen meist nicht, da sie von ihrer Sehnsucht nach Transzendenz getrieben, ALLES glauben, wenn es nur ihre Sehnsüchte befriedigt.
Was ich also von Esoterik halte?
Ich glaube, ohne Esoterik hätte es nie wirkliche Wege zur Erkennung des Selbst gegeben. Seinerzeit war Jesu Lehre esoterisch. Buddhas Verstehen und Verständnis war zu Beginn esoterisch, die hermetischen Gesetze, Heilige Geometrie, Runenkunde, Geistheilen, TCM, Qi-Gong, Yoga, Tai Chi…die Reihe ließe sich endlos fortsetzen, all das ist eigentlich esoterisch. All diese Techniken sind Werkzeuge und Wege der Erkenntnis, stellen Erklärungsversuche dar, wie das Universum beschaffen ist und wie wir als Teil des Ganzen, wie wir als der berühmte Tropfen in diesem Ozean, uns als das erkennen können, was wir sind.
Ergo könnte man sagen, ich liebe die Esoterik, denn ohne sie wüsste ich nicht, was ich weiß. Ohne sie könnte ich aber eben auch nicht erkennen, wie viele Abzocker ihre Schäfchen in Abhängigkeiten halten und ihnen das verwehren, was Wege zur Selbsterkenntnis eigentlich bieten sollten: Freiheit und Selbsterkenntnis!
Klar soweit?
In diesem Sinne…
6 Antworten zu “Esoterik, nein danke?!”
Nur ein Wort: Yessss.
Danke! 😀
Lieber Stefan,
es hat mich sehr interessiert, welchen Standpunkt Du ungefähr zu all diesen Dingen hast. Und ich kann nur sagen: Gefällt mir. 🙂
Egal in welche „Szene“ ich bisher reingeschnuppert habe, es hat nie lange gedauert und mein inneres System verlangte den Rückzug. In jeder ist eine Spur Wahrheit enthalten, doch für meinen Geschmack leider zu wenig Wahrhaftigkeit. Es hat wohl alles seine Berechtigung, wenigstens irgendeinen Sinn. Für mich bleibt der Kern der Esoterik, mich mehr und mehr zu erkennen, mich zu erinnern und aus mir heraus meine Wahrheit leuchten und leben zu lassen. Das ging oftmals nur, wenn ich die Nase richtig tief in den Dreck steckte oder schöner formuliert: mich meinen Schatten stellte, hindurchging und tatsächlich am Ende des Tunnels immer wieder ins Licht kam.
Mir begegnen immer wieder so viele Menschen, die ganz viel theoretisches Wissen mit sich herumtragen, dieses auch recht beeindruckend und eloquent zum Besten geben können. Doch mit nur wenigen Fragen/Blicken unter die Oberfläche stelle ich oft fest, dass sich da keine Meere auftun, sondern im besten Falle ein paar tiefere Pfützen. Jeder hat seinen Weg, alles seine Zeit und das ist für mich wirklich ok. Doch ich finde eben auch, dass wir zu sehr mit (vermeintlichem) Fachwissen zugefrachtet sind und dieses zu selten aus uns heraus anwenden.
In mir sträubt sich vieles, mein erfahrenes und oft sehr einfach formuliertes Wissen in ein Konzept, einen Workshop oder irgendetwas ähnlich zu pressen, um es dann marketingclever und teuer zu verkaufen. Eigentlich schade, denn ich meine, wirklich etwas zu sagen, zu geben zu haben. Doch auch hier wird sich aus meinem Innen der richtige Weg zeigen und den gehe ich wie immer: mit viel Innenschau, Meditation, Yoga, Empathie, Heilarbeit etc. , eben auf meine Art. Hat mich immerhin schon ein gutes Stück weit gebracht. 😉
Mein Fazit: Ohne Esoterik und die Entwicklung, dass sie immer mehr zur Exoterik „verkommt“, hätte ich mich vieler Dinge nicht erinnert, so manche Erfahrung nicht gemacht. Doch Fakt ist: Nur gelebte Spiritualität ist wahre Spiritualität.
Ich grüße Dich herzlich und sage „Danke!“ für einen weiteren interessanten Blogbeitrag.
Kristina
Liebe Kristina,
und ich sage Dir danke! Danke für Deine Zeit und Deinen wertvollen Kommentar.
Ich kann Dir in vielen Dingen nur zustimmen. Auch für mich scheint es zur Zeit nicht Thema zu sein, Workshops oder Seminare zu organisieren, weshalb ich das Thema auch komplett losgelassen habe.
Ich genieße meine Einzeltrainings, in denen ich gemeinsam mit den KlientInnen das Ziel verfolge Erkenntnis zu provozieren.
Dieses Ziel verfolge ich ja auch mit meinen Artikeln. 😉
Etwas Neues wird gerade geboren, aber das wird zu gegebener Zeit sich hier sicher zeigen.
Ich versuche, sich den Weg aus mir heraus entwickeln zu lassen, erzwinge nichts, sondern lasse einfach geschehen, was geschehen soll und darf. Das passt dann immer irgendwie. Meist kommt ist dabei auch das Erlernte oder das Fachwissen gar nicht so wichtig. Es ist da, wenn ich es brauche, das reicht.
Ich grüße Dich ebenso herzlich zurück!
Stefan
Lieber Stephan,
Ich texte nicht gerne viel , umso lieber lese ich so gerne deine Beiträge , kann nur sagen . I Like
ich weiß nur das ich nichts weiß . und wenn ich es wissen möchte, es dann erfahre. Punkt
Herzliche Grüße an dich Stephan
Suada
Liebe Suada, dann will auch ich nicht viele Worte machen und einfach nur „Danke!“ sagen 🙂
Herzliche Grüße auch an Dich,
Stefan