Marktschreier & Dampflaudereien der Esoterikszene


IStefan Trumpfrgendwie fällt mir die Schreiberei zur Zeit etwas schwer… Zumindest, was spirituelle Themen angeht. Schuld daran ist eine gewisse Ermüdung, einhergehend mit – und da bin ich ganz ehrlich – einer gewissen Frustration. Woher die kommt? Das erzähl ich Dir heute:

Es ist sicher nix Neues für Dich, wenn ich Dir sage: Die Esoterik boomt. Noch nie war der Wunsch nach Selbsterkenntnis und der Ruf nach alternativen Lebensmodellen so deutlich vernehmbar wie heutzutage. Und ich finde das nur allzu verständlich, lässt einen doch der Alltag oft mit Sprachlosigkeit, Wut oder blankem Entsetzen zurück, wenn wir uns – dank Social Media – mit Krieg, Misshandlungen, Lügen, Chamtrails und vielen anderen Dingen konfrontiert sehen, die einem sein Weltbild schon mal gehörig durcheinander schütteln können.

Aber das ist es nicht, was mich frustriert. Nee, es ist etwas Anderes:

Wenn die Menschen doch nach Selbsterkenntnis streben, warum sind sie dann nicht bereit, sich von dem zu verabschieden, was sie an der Erkenntnis ihres Selbst hindert? Sind sie bereit, sich wirklich mit sich, ihren Tiefen und Untiefen, ihren Schatten und ihren Traumata auseinander zu setzen? Sind sie bereit, anzuerkennen, dass sie hier und JETZT leben und mit eben diesem Leben, das sie führen irgendwie klar kommen sollten?

Mein Eindruck? Nö! In der Regel nicht.

Munter folgen sie den Dampfplaudereien der esoterischen Marktschreier, die oft keine Ahnung haben – und davon jede Menge! Da wird in Kurse und Zirkel gerannt, die von Leuten abgehalten werden, die mal eben im Instantverfahren von der Geistigen Welt wachgeküsst worden sein wollen. Es wird laut proklamiert, man handle und lehre in der Tradition von Maria Magdalena, Jesus oder sonst einer Meisterseele. Schaut man aber genauer hin kann man nur den Kopfschütteln, ob der teilweise – sorry! – strunzdummen Aussagen, die da gemacht werden.

Munter werden Einweihungen vorgenommen, ohne überhaupt zu wissen, was Einweihung überhaupt bedeutet

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. Und die Schäfchen lassen sich in ALLES einweihen, was sich für Geld bezahlen lässt. Man sammelt Einweihungen wie Briefmarken und galubt, damit Wissen, Befugnis und/oder Kompetenz erlangt zu haben
.

Boah! Wacht auf!

Es gibt so viele gute Lehrer im spirituellen Bereich. Man erkennt sie daran, dass sie Dir nichts versprechen! Sie öffnen Dir Türen, begleiten Dich, aber legen höchsten Wert darauf, dass die Erkenntnis in Dir reift. Sie setzen Impulse, aber binden Dich nicht in sektenartige Strukturen ein, um Dir regelmäßig die Kohle aus der Tasche zu ziehen. Sie schulen Deine Intuition und eines ihrer Ziele ist es, sich selbst für Dich überflüssig zu machen. Und noch was: Sie mögen öffentlich auftreten, sie mögen Werbung für sich machen und auch Geld für ihre Coachings, Sitzungen etc. verlangen, aber sie tun es angenehm still.

So nicht:

Da gibt es keine 5-minütigen Selfie-Videos in denen man sich selbst über den Klee lobt und in salbungsvoller Stimme über die „Erfolge“ des letzten Wochenendseminars palavern muss, dass einem der Zuckerguss aus den Boxen tropft. Da wird sich nicht auf die Geistige Welt berufen oder angebliche Träume und Botschaften von Entitäten, von denen man wirklich nie genau wissen kann, wo die gerade hergekommen sind. Diese Lehrer reden sich auch nicht auf angebliche Inkarnationen als grosse Zampanos in eine der vergangenen Zeitepochen hinaus, wenn es um die Frage ihrer Kompetenz geht. Diese Lehrer sind sich ihres Hier & Jetzt sehr bewusst.

Und es gibt ganz sicher etwas, was diese Lehrer ebenso vermeiden: Sie stehlen nicht!

Ja, ich weiss, Wissen gehört allen. Oder zumindest sollte es so sein. Die Wahrheit – und ist sie noch so an eine Perspektive gebunden – gehört auch allen und sollte wirklich allen zugänglich sein. Aber ist es wirklich in Ordnung, bei anderen zu klauen? Ja, vielleicht liest Du das jetzt gerade, Dich meine ich! Findest Du es in Ordnung Formulierungen, Inhalte und Ideen anderer einfach zu kopieren und dann als Deine eigenen Ideen zu verkaufen? Oh, da schreibt einer über männliche Spiritualität und *zack!* macht jemand das selbe und „weiht“ dabei in die Magie des Männlichen „ein“. Oh, da schreibt jemand über die Magie im Alltag und *zack* werden Formulierungen etc. einfach übernommen und für sein eigenes Ding verwurstet. Und das soll dann spirituell sein?

Weisheit kommt von „Wissen“!

Wir leben in einer Zeit in der Information frei fließen kann und gerne auch soll, keine Frage. Aber es kotzt mich an, wenn ich sehe, wie Menschen ihr Herzblut, ihre Zeit und ihre Energie in Jahre der Ausbildung stecken, wie sie Wege für sich finden, Wissen mehren, aus dem langsam im Laufe der Zeit durch persönliche Reife und viel eigenes Erleben und Tun dann Weisheit wird, die sie dann auch gerne weitergeben, nur um festzustellen, dass jemand, der sich das alles offensichtlich nicht antun will, aber gerne Kohle machen möchte, die Abkürzung nimmt, und bei anderen abschreibt/klaut! (Gerne den Satz nochmal lesen, ich weiss, der war jetzt arg lang! 😉 )

EntwicklungWir alle übernehmen Wissen, wir alle lernen bei oder von jemandem. Ist es zuviel verlangt, seine Quellen zu nennen? Ist tatsächlich heutzutage das Kopieren eine Form der Anerkennung mit der ich mich begnügen muss? Muss ich mich wirklich mit meinem Wissen und meiner Weisheit wieder in geheime Zirkel zurückziehen, damit ich gewährleisten kann, dass das Wissen nicht verwässert und/oder verfälscht weitergegeben wird, an Menschen, denen wirkliche ENTwicklung schlicht zu anstrengend ist, und die sich lieber ihr Ego füttern lassen?

Wo sind Demut und Dankbarkeit bei diesen Marktschreiern und Dampfplauderern, wo echte Liebe?

Ich wollte aufhören, ständig nur die Esoszene an den Pranger zu stellen, wollte mal was Konstruktives machen und zum Nachdenken anregen. Hab ich sicher auch geschafft, aber worauf ich echt keinen Bock habe, ist für andere die Arbeit zu machen, nur damit die fett absahnen oder sich von ihren Schäfchen beweihräuchern lassen können
.

So, jetzt wisst Ihr’s! Das ist einer der Gründe für meine Frustration und mein längeres Schweigen auf diesem Kanal…

Einfach nur hier sitzen…


Sicher fragst Du Dich, was ausgerechnet Loriots grenzgenialer Clip „Feierabend“ mit spirituellem Punk zu tun hat. Eigentlich ist das ganz einfach:

Vor ein paar Tagen war es fast schon Weihnachten und ich hatte mir fest vorgenommen, einen Artikel zu den Raunächten aus männlicher Sicht zu schreiben. Kompetenteste Damen schreiben ja schon sehr ausführlich darüber, aber wie bei vielen spirituellen Themen ist der männliche Anteil der Aktiven äußerst überschaubar. Aber egal, darum geht’s nun heute nicht, denn meine Gesundheit hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ich hatte einen ganz bösen Männerschnupfen (die Damen in meiner Leserschaft wissen, wovon ich rede), im Duett mit einem bösartigen Husten. Ihr seht, ich bin der Intensivstation nur knapp entkommen. 😉 Jedanfalls war an Schreiben nicht zu denken, denn schon Denken fiel mir schwer. Und nun ist der Zug der Raunächte ja in voller Fahrt und da brauch ich nicht hinterherkommen wie die alte Fasnacht… Vielleicht nächstes Jahr.

Was allerdings passiert, wenn man(n) so krank ist, weiss ja jeder. Man(n) – in diesem Falle ich –  leidet so ganz leise vor sich hin… Mir war also nicht nach irgendwas auch nur zumute und so sass ich im heiligen Lesesessel von Susanne an unserem Orchideenfenster und starrte vor mich hin. Ähnlich wie im Video scharrte meine Liebste mit den Füssen, schließlich ist es ja „ihr“ Sessel, aber aus Rücksicht auf das Häufchen Elend, das da sass, zeigte sie ihr mitfühlendes Herz und ließ mich einfach nur da sitzen
. Herrlich!!!

Es war beinah wie Meditieren.

Erst liefen die Gedanken an Weihnachten, das Menü (das ich in der Regel zubereite), die Geschenke (ob sie sich wohl alle freuen?) mit völlig abstrusem Zeug um die Wette, (Ich weiss wirklich nicht, in welcher Schublade ich das in meinem kopf wohl vergessen haben musste,) Dann aber, nach einigen Minuten weiteren Starrens in die Orchideen, wurde es still. Ganz still
. Sicher, da waren bestimmt noch Gedanken, aber die waren mir plötzlich egal. Es war so befreiend. es wurde so ruhig. Und beinah vergass ich den Schnupfen und den Husten und auch das Pochen im Kopf. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich da so saß. Ich kann mich aber noch an das Gefühl erinnern, das ich dabei hatte. Ich fühlte mich frei und entspannt, völlig losgelöst und im Frieden, sogar mit meiner sch*** Erkältung. Hast Du Töne?

Ja, nee, is klar. Ist jetzt natürlich keine Überraschung, denn schlussendlich war es ja doch Meditation, was da passiert ist. Was ich damit aber sagen möchte ist Folgendes:

Warte nicht, bis Dich eine Erkältung wieder mal dazu zwingt, Dich einfach mal nur hinzusetzen und nichts zu tun

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. Setz Dich hin, atme ein, atme aus, das reicht.

Das Wunder, was dabei ganz nebenbei geschah, ist das, dass sich mein „Kanal“ für die Energie der Raunächte ganz unbewusst geöffnet hat. Ich hatte wieder frei Sicht auf mich selbst. Die Eindrücke der folgenden Tage konnten so ungefiltert in mich einströmen und Gedankengänge auslösen, die dazu führen, dass ich das kommende Jahr zumindest im Groben ziemlich deutlich vor mir sehe.

Durch das „einfach nur so sitzen“ rutschen wir nämlich aus der Bewertung. Wir lassen Gedanken und Ideen zu, beobachten sie, lassen sie wie einen Film vor uns ablaufen. Unser Unterbewusstsein weiss dabei ganz genau, welchen Film es auf den Festplattenrekorder bei uns abspeichern muss und welchen nicht. Gibt man sich dann weiterhin der Rolle des Beobachters seiner selbst hin, dann können die Energien der Raunächte durchaus ihr Übriges dazu tun, das ganz neue Ansätze oder Projekte entstehen, es kann aber auch sein, dass Du Dich plötzlich von Dingen verabschiedest, oder sie auf Eis legst, die nicht mehr stimmig sind.

Ich bin kein Astrologe und ich gebe zu, meist ist mir egal, was mein Mars in den Fischen zu suchen hat oder warum sich meine Venus im Steinbock herumtreibt, aber ich vergleiche meine Beobachtungen hin und wieder ganz gern mit denen von anderen Autoren und siehe da: Dieses Jahr passt das wie die Faust aufs Auge. Ich bin so gespannt und in Vorfreude auf das kommende (Jahr), einfach nur schon, um zu sehen, ob sich meine Wahrnehmungen mit dem so ungefähr decken. Ihr werdet es ja – sofern Ihr meinem Blog treu bleibt – sicher mitbekommen, was sich bei mir so tut.

Für heute bleibt mir noch, Euch für Eure treue Leserschaft in diesem Jahr zu danken, Euch einen geschmeidigen und seidigen Rutsch ins neue Jahr zu wünschen und mich darauf zu freuen, Euch im nächsten Jahr wieder mit eine paar Gedanken zu spirituellem Punk zu versorgen.

Bis dahin, sitzt doch einfach mal nur…